Mit meinem Hund funktioniert das nicht

Meine Gedanken sollen euer Denken anregen.
Inspiriert von einem Podcast mit Hans-Georg Häusel, der Fragen zum Konsumverhalten in einem Interview beantwortete, begann ich das Gehörte in den Zusammenhang der verschiedenen Hundetrainingsphilosophien zu bringen.

Konkret: Hundetraining ohne Leckerlis nur über Körpersprache, Ansagen, Hemmen, Unterbrechen oder strafbasiertes Training, versus gewaltfrei mit Konditionierung und Belohnungen.

Grundsätzlich gibt es im Gehirn Unterschiede, welche teilweise geschlechts- bzw. hormonspezifisch sind.
Testosteron: Wunsch nach Macht, Weltbeherrschung, grosser Staus erlangen usw.
Östradiol: Harmonie und Bindung, gefallen wollen

Man umgibt sich also oder tut gerne Dinge, die das eigene Belohnungszentrum aktivieren.
Unser Hirn möchte also gerne die Glücksmomente haben.

Der eine blüht auf, wenn er mit Rolex und Porsche an einer Party auffahren kann, der andere ist happy, wenn er den Bollerwagen voller Kinder und das Weidekörbchen gefüllt mit Äpfeln über den Feldweg zieht.
Wir möchten also immer unsere Lust maximieren und unseren Schmerz minimieren.

Bei den Menschen gibt es Persönlichkeitsstrukturen, die stark belohnungsorientiert und auch eher risikofreudig sind. Sie denken dabei vielleicht weniger ins Detail und fallen dabei halt auch mal auf die Schnauze.
Die ordentlichen, eher nicht so belohnungsorientierten Menschen sind oft sehr zuverlässig, suchen weniger neue Situationen und stellen sich nicht gerne den Risiken des Lebens.
Beides hat seine Vor- und Nachteile, darum existieren nach wie vor beide Typen von Menschen, sonst wären die einen ja bereits ausgestorben. Es hilft, zu wissen, welcher Typ man selbst ist.

Diese Muster sind teilweise angeboren, können aber verstärkt oder minimiert werden.

Mit Belohnung ist alles gemeint, was auf die positive Seite unserer Emotionssysteme einzahlt, und da sehe ich durchaus Parallelen zum Hund. Die Erfüllung unserer Bedürfnisse ist Belohnung.

Vereinfacht gibt es 4 grosse Emotionssysteme im Gehirn des Menschen.

NEUGIER:
+  -> wow ist das spannend, überraschend toll
-   -> wie langweilig, schon tausendmal gesehen
DOMINANZSYSTEM:
+  -> sich durchsetzen, unsere Macht zu vergrössern -> Siegesgefühl
-   -> wenn wir heruntergedrückt, aufgehalten, schlecht behandelt werden -> Wut, Frust und Ärger
SICHERHEITSSYSTEM:
+  -> ich fühle mich sehr sicher, ich bin entspannt
-   -> Angst und Panik
BINDUNG-/HARMONIESYSTEM
+  -> Fürsorge, Liebe, gut aufgehoben sein
-   -> fühle mich ungeliebt und abgelehnt

Mein Fazit:
Die Art des Trainings mit unserem Hund hat viel mehr mit uns zu tun als mit dem Hund selbst! Das ist mitunter der Grund für die endlosen und teilweise sehr unschönen Diskussionen unter Hundehaltenden und Hundetrainern.
Ich habe beide Wege gesehen und erlebt und mich bewusst für den Weg entschieden den ich heute gehe, weil er auch zu mir passt.

Inspiriert sind meine Gedanken von https://howimetmymoney.podigee.io/s1e173-new-episode

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