Wenn der Hund knurrt …

… will er etwas mitteilen.

Immer wieder ein grosses Thema bei Hundehaltenden ist das Knurren der Hunde. Gerne lasse ich euch teilhaben an meinen Erfahrungen damit.

Frei nach dem Motto meines Lehrchefs: Das Leben ist zu kurz – und das der Hunde sowieso – um alle Fehler selber zu machen, du musst auch von den Fehlern von anderen Lernen!

Hunde knurren um mitzuteilen, dass sie mehr Distanz wünschen. Das ist immer an ein Individuum gerichtet. Meint also die Katze, welche sich für den Hundenapf interessiert, das Kind das sich dem Hund annähert, den Hundehalter der seinen Hund zur Seite schieben will etc. 

Der Hund kommuniziert in feinen Abstufungen (Eskalationsleiter) und wird ganz bestimmt VOR dem Knurren schon diverse körpersprachliche Zeichen gemacht haben.

Knurren hat den Vorteil, dass man es wahrnehmen kann auch ohne direkten Blickkontakt.

Ich schreibe hier meine persönliche Erfahrung mit knurren als Fallbeispiel.

Unserer Hündin hat in jungen Jahren natürlich auch geknurrt, selten zwar, aber als Kommunikation wohl dosiert eingesetzt auch teilweise im Spiel. Nun wurde ihr das am Hüteplatz verbal unterbunden. Sie knurrte, es gab Tadel.

Kommt hinzu, dass sie einmal im etwas zu heftigen Spiel mit einem Jungen unangenehme Erfahrungen gemacht hat. Zeitgleich haben wir das Knurren als Trick aufgebaut. Wer den Trick Ivy wie macht die Harley gerne sehen möchte kann das auf YouTube sehen.

Als Ivy nun wieder in Bedrängnis eines Kindes geriet, hat sich ihr Körper versteift. Sie hat die Zähne gezeigt (was nicht gesehen wurde!) und ist dann direkt ins Schnappen übergegangen. Natürlich sind hier gleich mehrere Dinge schiefgelaufen und ich wusste es damals einfach nicht besser!

Wir haben dann begonnen erste Anzeichen von «mir ist es zu viel» mit Hund geht aus der Situation und wird dort Belohnt zu verknüpfen. Und ja es wirkt für Aussenstehende komisch, wenn ich meinen Hund fürs Zähne zeigen oder gar Knurren lobe, aber nur so haben wir es hinbekommen, dass Ivy wieder ganz normal kommuniziert und mir so hilft wahrzunehmen, wann es für sie zu viel wird. Zeitglich haben wir so auch an der Bindung gearbeitet und Ivy weiss, dass ich ihr in solchen Situationen helfe und sie sich nicht selber zu wehren braucht.

Ganz anders bei Jimmy. Er knurrt, wenn man ihn beispielsweise verschieben möchte, wenn er irgendwo auf einer Decke liegt. Man kann ihm einfach sagen wohin er stattdessen liegen soll und das macht er dann. Da kann ich ihm sehr gut Nachfühlen! Ich mag auch nicht rumgezerrt oder geschoben werden. Aber man kann mich um etwas bitten ;-)

 

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