Distanz zwischen Hunden

Für mich in meinem Alltag und für unsere Hunde ein wichtiges Thema. Unsere Hunde wünschen meistens keinen Kontakt zu Artgenossen. Sie schnüffeln lieber rum, hinterlassen ihre Visitenkarte und suchen Fressbares.

Gerade in unserem Wohnquartier brauchen sie viel Abstand zu anderen Hunden. Gründe dafür sind eventuell Duftmarken der Nachbarshunde in unserem Vorgarten (also dem Territorium unserer Hunde). Oder die frontale Annäherung. Auch im Stechschritt verfolgt zu werden finden sie nicht sehr angenehm.

Ich handhabe das jeweils so, dass ich bevorstehenden Konfrontationen ausweiche und zwar so weit, wie es eben für unsere Hunde nötig ist. Je nach Tagesform, Katzensichtungen oder vorangegangenen Hundebegegnungen, ist eine Strassenbreite zu wenig. Da brauchts mindestens noch eine Garageneinfahrt mit dazu.

Ich weiche auch aus, wenn ich sehe, dass der Hund welcher uns entgegenkommt Unwohlsein signalisiert und sein Halter dies nicht quittiert oder einfach nicht zu interpretieren vermag.

Für mich ist es wichtig, dass die Hunde Alternativen kennen lernen, wo sie nicht zwingend das Gegenüber verscheuchen müssen. Das sieht dann nämlich ganz genau gleich aus, wie wenn wir eine Katze vom Vogelhäuschen draussen vertreiben oder die Vögel von frischer Aussaat verjagen möchten. Wir machen Geräusche (Zischlaute, Händeklatschen). Starren in die Richtung des zu Vertreibenden und bewegen uns auf diesen zu.

Genauso sieht das bei Hunden aus.

Ich helfe also meinen Hunden beim Anblick Ihresgleichen möglichst entspannt zu bleiben. Ich setze ein Entspannungssignal ein – sie kennen eines, um die Strassenseite zu wechseln. Dann lasse sie in die andere Richtung schauen. Je nachdem können sie auch sitzen und schauen.

Jetzt ist es gut möglich, dass dieses Verhalten vom anderen Hund sehr wohl verstanden wird, dieser aber beispielweise den Auftrag hat Fuss zu laufen oder aber er hat keinen Platz auszuweichen, was dann zum Konflikt führt. Ab diesem Zeitpunkt hängt es davon ab, wie wir Menschen unterstützen.

Wir können den Hunden helfen indem wir sie wählen lassen auf welcher Seite sie gehen möchten (sinnvollerweise auf der abgewandten Seite), wir lassen ihnen genügend Freiraum an der Leine, dass sie den Kopf zu Seite drehen können – gerade bei Hunden die ein Halsband tragen. Grundsätzlich ist eine entspannte Leine von Vorteil, da wir unseren Hund nicht körpersprachlich beeinflussen. Eine Leine, welche beispielsweise am Halsband nach oben gezogen wird, lässt einen Hund von vorne nicht sehr freundlich aussehen, was der entgegenkommende Artgenosse fehlinterpretieren kann und wahrscheinlich auch wird. Das kann zu einer Gegenwehrreaktion des anderen Hundes führen.

Wenn also jemand ausweicht hat das nicht zwingend mit euch zu tun, sondern vielleicht einfach auch mit der Tagesverfassung des Gegenübers.

 

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