Hundenamen

Ob Lumpi, Rex oder Luns, Hundenamen sind uns wichtig. Ob witzig oder exotisch, edel oder fantasievoll, wir überlegen uns sehr gut, wie unser Hund heissen soll. Aber was bedeutet der Name für den Hund?

Der Hundenamen sollte möglichst keinem Wort ähneln, was wir im Alltag viel benutzen. Lalo klingt beispielsweise sehr ähnlich wie Hallo auf Schweizerdeutsch. Falls uns also eine Person «Hallo» zuruft ist es gut möglich, dass unser Lalo dort hin rennt.

Grundsätzlich ist es für den Hund wichtig, wie die Abfolge von Signalen ist. Je berechenbarer diese Abfolge für den Hund, desto klarer wird es für ihn, zu lernen, was das Signal bedeutet. Ihr kennt das alle: Man nimmt die Leine oder das Brustgeschirr in die Hand und der Hund kommt freudig heran oder er verkriecht sich.

Wie berechenbar und klar sind wir jetzt aber beim Hundenamen? Häufig nennen wir ihn und möchten die Aufmerksamkeit des Hundes. An was sehe ich ob der Hund aufmerksam ist? Meistens erwarten wir, dass er zu uns blickt. Der Hund kann aber sehr wohl seine Aufmerksamkeit auf uns gerichtet haben ohne uns anzusehen. Er hebt vielleicht die Ohren oder den Kopf, hält inne indem was er tut. Wäre es dann nicht auch ein Umorientierungssignal? Haben wir da vielleicht schon Eines?

Belohnen wir sein Verhalten damit dieses künftig verlässlich gezeigt wird? Oder, wir nennen den Namen und meinen damit, dass der Hund zu uns heran kommen soll. Also ein Rückrufsignal. Wieder soll man sich die Frage stellen, ob wir nicht schon ein Anderes haben. Und wie steht es mit der Belohnung?

Wir können den Namen auch drohend nennen Luuuuumpiiii??? oder nörgelnd... oder genervt Lumpi!!! Oder wir rufen den Hund in der Verniedlichungsform, wenn es beispielsweise in der Küche etwas aufzuschlecken gibt Lümpeliiiiii. Wir sprechen mit einer anderen Person über unseren Hund und nennen ihn beim Namen erwarten dann aber eigentlich keine Reaktion des Hundes.

Ja was denn nun?

Für den Hund sind wir gerade beim Namen nennen häufig unklar und verwirrend. Es stecken auch ganz verschiedene Emotionen von uns dahinter. Damit machen wir es dem Hund unnötig schwer.

Es lohnt sich sehr, sich der Signale die wir dem Hund geben bewusst zu sein, damit wir ein gezieltes Verhalten beim Hund hervorrufen können. 

Bei meinen genannten Beispielen kann ein Umorientierungssignal («luege», «Blick», «Auge», «gux», «jep», «tax»), ein Rückrufsignal («Kehre», «zumir», «Hier»), oder ein Abbruchsignal («Stop», «off», «fertig») zu Einsatz kommen. Wichtig ist immer, dass der Hund gelernt hat was das Signal zu bedeuten hat. Also es muss aufgebaut werden.

Kleine Szene aus einem unserer Spaziergänge: Ein Hund wurde an uns vorbeigeführt, der auf einen ähnlichen Namen hört wie unser Jimmy.

Jetzt war die Situation so: Alle Hunde waren an der Leine, Jimmy signalisierte, dass er keinen Kontakt zum anderen Hund wünscht. Ich habe die Distanz vergrössert und das ruhige Stehen und Anschauen des anderen Hundes verstärkt. Der andere Hund wurde an uns vorbei geführt und immer wieder beim Namen genannt. Nennen wir ihn mal Chilli. Was ist passiert? Jimmy kam in den Konflikt ob er herbeigerufen wird oder nicht (in Hundeohren klingt Chilli und Jimmy praktisch gleich).

Ich weiss nicht, wie der andere Hund seinen Namen verknüpft hat. Ich gehe jetzt aber mal nicht davon aus, dass dies bedeutet «komm wir gehen an lockerer Leine an Artgenossen vorbei». ;-)

Was möchte ich mit dieser Geschichte aufzeigen? Wenn etwas nicht nach unseren Wünschen läuft, müssen wir auf etwas Distanz erfassen können, was denn genau da passiert.

 

Gerne bin ich Ihnen und Ihrem Hund dabei behilflich.

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